Maschinelle Übersetzungssysteme und Übersetzungssoftware – zwei verschiedene Paar Stiefel

Maschinelle Übersetzungssysteme wie GoogleTranslate und DeepL werden immer besser. Lustige (und im juristischen Bereich auch gefährliche) Fehler machen sie zwar immer noch nicht brauchbar für die Anwendung im juristischen Bereich, aber sie sind bei Weitem nicht mehr so schlecht wie in ihren Anfangsjahren. Recht häufig sind die Ergebnisse sogar als „sehr gut“ einzustufen. Maschinelle Übersetzungsdatenbanken werden mit öffentlichen zweisprachigen Texten gefüttert und benutzen Regeln und Algorithmen, um Übersetzungen zu produzieren. Sicherlich eine spannende Geschichte für die Zukunft, wenn Fragen in Bezug auf Datenschutz und Vertraulichkeit geklärt sind und Übersetzungsfehler ganz ausgeschlossen werden können.

Zur Klarstellung: Ich verwende keine maschinellen Übersetzungssysteme bei der Erstellung von Übersetzungen!

Übersetzungssoftware und Übersetzungsdatenbanken (Translation Memories – TM)

Viele Übersetzer – auch ich – arbeiten mit Übersetzungssoftware wie SDL Trados Studio, memoQ, Across u. a. Diese Systeme funktionieren alle ähnlich: Es gibt eine Art Wörterbuch, das der Übersetzer selbst füttert und in dem zusätzliche Informationen hinzugefügt werden können, wie z.B. US-Rechtschreibung für Kunde A bei Aufträgen für Mandant B, X als Y für Kunde A übersetzen. So hat der Übersetzer alle wichtigen Informationen parat und kann dem Kundengeschmack nachkommen, ohne sich all diese Details merken zu müssen.

Übersetzungssoftware beinhaltet auch Translation Memories, die der Übersetzer entweder pro Kunde oder pro Projekt einrichten kann. Jeder übersetzte Satz wird im TM gespeichert. Wenn dann bei künftigen Projekten der gleicher oder ein ähnlicher Satz in einem anderen Dokument für denselben Kunden übersetzt werden muss, erkennt das System die Übereinstimmung bzw. Ähnlichkeit und zeigt die bestehende Übersetzung an. Der Übersetzer kann dann frei entscheiden, ob er diese übernehmen will, sie abändern möchte oder sie nicht verwenden mag.

Übersetzungssoftware macht Übersetzer effizienter, Übersetzungen werden konsistenter und für Sie und Ihre Mandaten günstiger, da oft nicht das ganze Dokument neu übersetzt werden muss: Einige Klauseln aus anderen Dokumenten wiederholen sich häufig und deshalb wird Ihnen nicht alles in Rechnung gestellt.

Fragen Sie also unbedingt nach, ob auch Ihr Übersetzer mit Übersetzungssoftware arbeitet und sichern Sie sich diese Vorteile für sich und Ihre Mandanten.

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